Die Geschichte dieses beeindruckenden Bauwerks ist vielfältig. Hier wurde im 16. Jahrhundert der Salzhandel kontrolliert und die Maut dafür eingehoben, bevor es ab 1671 als Bürgerschule und ab 1952 als Wohnhaus genutzt wurde. Vor der Renovierung waren die Spuren der Zeit am denkmalgeschützten Gebäude klar ersichtlich. Heute sind 8 Wohnungen und eine Arztpraxis in gehobener Kategorie untergebracht. Die Wohnungsgröße variiert zwischen 50 m² bis 100 m². Der Bestand erstreckt sich über drei Geschoße und stammt ursprünglich aus der Spätgotik. Er präsentiert sich mit einer schlichten Barockfassade, deren markante Erker an allen Gebäudeecken auffällig sind und einer sorgfältigen Restaurierung bedurften. 

Die Innenräume zeigen sich mit Tonnengewölben, Stichkappen und Rundbögen, sodass die Eingriffe in Abstimmung mit dem Denkmalamt möglichst klein gehalten wurden. Eine thermische Sanierung war nicht vorgesehen, durch Dachbodendämmungen sowie neue Kastenfenster bzw. geänderte Fußbodenaufbauten konnte die EKZ von 110 maßgeblich reduziert werden. Sekundäre Zwischenwände wurden entfernt und in einem bunten Mix mit Wohnungsgrößen von 48 m² bis 100 m² sind zeitgemäße Räume bzw. Nasseinheiten entstanden, ohne die Wirkung der Gewölbe bzw. Stichkappen zu schmälern. Die vorhandenen Tram- und Dippelbaumdecken blieben unversehrt und historische Türen wurden an neuer Stelle wiederverwendet. Sämtliche Sanitär- bzw. Elektroinstallationen sind erneuert und Plattenheizkörper wurden eingebaut, die ebenso wie die Warmwasserbereitung aus dem Biomasse-Fernwärmenetz gespeist ist. Eine besondere Herausforderung stellte der Brandschutz dar, wo unkonventionelle
Lösungen zu finden waren.